Mitteldeutschen IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)

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Goofy78
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Mitteldeutschen IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)

Beitrag von Goofy78 »

  • Bericht: 1. Treffen der „Mitteldeutschen Interessengemeinschaft Raumfahrt - Sigmund Jähn“

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    (Zum Vergrößern der ganzen Bilder, diese bitte anklicken.)

  • Am 09-/10.10.2020) war es nun soweit, das erste gemeinsame Treffen der Mitteldeutschen IG Raumfahrt – Sigmund Jähn (MIGR) fand im beschaulichen vogtländischen Kurort Morgenröthe-Rautenkranz (J. Kachelmann: "...was für ein schöner Name"), dem Geburtsort des 1. deutschen Kosmonauten statt.
    Herbstlich, nasskaltes Wetter empfing die Mitglieder zu ihrem ersten Treffen. Das Wetter hatte glücklicherweise keine Auswirkung auf die Stimmung.
    Die Gründung der Gruppe war bereits im Monat Mai, initiiert durch die Mitglieder A. Reißmann, J. Müller, D. Rosenbaum und A. Monse. Auf unseren Wunsch hat „der Familienrat“ der Familie Jähn ausdrücklich die Verwendung des Namens Sigmund Jähn für die IG genehmigt Das erfüllt uns alle mit großem Stolz.
    Ort der Zusammenkunft war im Landgasthof & Pension „Frischhütte“, die weit und breit durch angenehmes Ambiente und gutbürgerlich - vogtländische Küche bekannt ist.
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  • Die Mitglieder der MIGR sind glühende Enthusiasten rund um die Themen internationale Raumfahrt, Satelliten- und Funktechniken, Raketen- und Triebwerkstechniken & Technologien, Astronomie und angrenzende Gebiete der Forschung und Entwicklung.
    Sie sind in verschiedenen Vereinen, Organisationen und Internetforen aktiv tätig. So zum Beispiel im Verein „Deutsche Raumfahrtausstellung“, Raumfahrer.net, Satellitenwelt.de und Raketenspezialisten.de. Die MIGR Sigmund Jähn versteht sich als ergänzende, übergreifende Kontaktplattform auf Basis moderner Kommunikation und vor allem persönlichen Kontakten und Treffen. Dabei wird das gemeinsame Hobby offen und freimütig gepflegt und ausgelebt, ganz unabhängig von unterschiedlichen Ansichten, vom Alter, beruflicher Tätigkeit und Qualifikation.
    Das Treffen fand im „heiligen Raumfahrtsaal“ der Frischhütte statt. Vor und auf dieser Bühne referierten Raumfahrtpersönlichkeiten wie z.B. der zuletzt dienstälteste NASA-Mitarbeiter Freiherr Jesco von Puttkamer, Jörg Feustel-Büechl – Chef bemannte Raumfahrt ESA (1994 – 2005), Prof. Jan Wörner, derzeit noch Generaldirektor der ESA , sogar Weltraumpionier Wassili Mischin – N1-Entwickler u.v.a. mehr. Nach aktueller Recherche waren 68 Astronauten und Kosmonauten aus aller Welt in dieser legendären Location.
    Trotz der aktuellen Widrigkeiten (C) waren wir gut vorbereitet mit „standesgemässen“ Mund-Nasenschutz und räumlich großzügig angepasster Tisch- und Stuhlanordnung.
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  • Leider konnten einige Mitglieder gesundheitsbedingt nicht anwesend sein, weswegen wir "nur" zu neunt waren.
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  • Als Gast durften wir Konrad Stahl, den langjährigen ehemaligen Bürgermeister von Morgenröthe-Rautenkranz und Vorstandsmitglied des Vereins „Deutsche Raumfahrtausstellung“ begrüßen. Die Veranstaltung wurde durch J. Müller eröffnet.
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  • Dr. Ing. O. Przybilski sprach danach zum Themenkomplex: Die Entwicklung der Raketen- u. Triebwerkstechnik im 20. Jahrhundert – die Leistungen führender Erfinder, Fachexperten, Grundlagenspezialisten genialer Ingenieure sowie die Rolle der Produktionsmanager, Raketenbauer und Militärs.
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  • Ein spannender historisch und teils biografischer Exkurs und Einordnungen der Leistungen deutscher Pioniere wie z.B. Walter Robert Dornberger einem der Väter des späteren Space Shuttles oder Karl-Heinz Bringer, der maßgeblich die Entwicklung der Ariane prägte, hat uns alle in den Bann gezogen.
    Aus einem Fundus gesammelter und mitgebrachter Hardware - Komponenten und Fundstücken von Flüssigkeitstriebwerken (Einspritz- und Steuerelemente) erläuterte Dr.-Ing. O. Przybilski die Entwicklungsetappen und Zusammenhänge, die Einflüsse der dt. Raketenforschung bei nahezu allen international eingesetzten Flüssigkeitsantrieben der Gegenwart (sowohl russische RD, Ariane-Viking und amerikanischen Antrieben).
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  • In einem weiteren spannenden Themenkomplex demonstrierten A. Spiller, D. Rosenbaum und
    P. Bauer (DM8WP) mittels eines SDR (Software Defiant Radio) den Empfang des geostationären Es´Hail – Amateurfunksatelliten. So wurde über die Bedeutung des Satelliten als TV-Übertragungssystem, die Notrufbake, der Amateurbereich mit Frequenzen für die Sprach-/, Bild- und Fernsehübertragung erläutert. Dazu war vor dem Gebäude eine Satellitenschüssel ausgerichtet und die Mitglieder der IG konnten den Liveempfang in der Gaststätte auf der Leinwand verfolgen.
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  • Im Anschluss ging es nun an die frische Luft um die Baken der erdumlaufenden Iridium-Kommunikationssatelliten mittels SDR-Technik und selbstgebauter Antenne sichtbar und hörbar zu machen. So wurde mit diesem Beitrag nach dem Referat über die Raketentechnik, hier der Zusammenhang mit den Nutzlasten hergestellt.
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  • Konrad Stahl informierte über den geplanten Ausbau der „Deutschen Raumfahrtausstellung“, und die damit verbundenen europaweiten Ausschreibungen sowie die Neugestaltung der Ausstellung. Gutes Essen und gute Diskussionen, welche bis tief in die Nacht gingen sorgten für eine entspannte Atmosphäre und rundeten den gelungenen Abend ab.

    Nach gemeinsamen Frühstück am Samstag folgte noch der vorher geplante Besuch der Raumfahrtausstellung, welche bereits ab 10 Uhr von erfreulich vielen Besuchern aller Altersklassen gefüllt war.
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  • Alles in allem: Begeisterung! Es war das erste gemeinsame Treffen der MIGR Sigmund Jähn - ein voller Erfolg. Es wurde vereinbart bereits im Frühjahr 2021 die nächste Zusammenkunft umzusetzen.


Weitere Bilder der Veranstaltung findet Ihr hier.
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OrionS
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Re: Mitteldeutschen IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)

Beitrag von OrionS »

Hallo Daniel,

Toller Beitrag und Superevent . Ich bin überzeugt , daß wir bei DER Mannschaft dieses Niveau auch in der Zukunft aufrechterhalten werden.

Freue mich schon auf Frühjahr 2021

Liebe Grüße

OrionS
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Goofy78
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Re: Mitteldeutschen IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)

Beitrag von Goofy78 »

Am 23. Mai 2021 feierte die "Mitteldeutsche Interessengemeinschaft Raumfahrt Sigmund Jähn" (MIGR) in Andenken an ihren Namensgeber, ihr 1 jähriges Bestehen. Freunde der Raumfahrt aus diversen Foren, Webseiten, Vereinen, Funkamateure, Satellitenbeobachter, Hobbyastronomen und privat Interessierte zelebrierten online, das Gedenken an den ersten deutschen Raumfahrer Sigmund Jähn in seinem Sinne, mit der Würdigung der voran gegangenen Pionierleistungen und den folgenden friedlichen Aktivitäten. Danke allen die sich in der MIGR "Sigmund Jähn" engagieren um die Raumfahrt voran zu treiben und in seinem (Jähns) Sinne, völkerübergreifend das Wissen mehren und gemeinschaftlich sich zu agieren in friedlicher Absicht. Das Zurückstellen der eigenen Person war Sigmund Jähn schon immer gegeben. Er war mit den Mitmenschen per Du und auch ich habe mit ihm auf Augenhöhe reden können. In der MIGR spielen akademische Grade auch keine Rolle, das Interesse am Hobby oder Beruf Raumfahrt ist das gemeinsame Thema. Sigmund fand sich nicht als Besonderes weil er als erster Deutscher im All war. Er blieb (so wie er es wollte) für uns einfach "der Sig" ohne sich wichtig zu machen und Macht auszuüben. Ein Vorbild!
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JA6UAR
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Re: Mitteldeutschen IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)

Beitrag von JA6UAR »

kleiner Nachtrag über die Ausfahrt nach Speyer

Am 17.07.2021 machte sich eine Gruppe von Satellitenwelt und MIGR Mitgliedern auf den Weg zum Technikmuseum Speyer.
Nach mehrstündiger Kolonnenfahrt und Umleitungen war das Ziel dann endlich in Sicht.
Neben vielen Flugzeugen PKW und Eisenbahnen war die Raumfahrtaustellung mit der Buran das Highlight der Ausfahrt.
Am Abend wurde dann in gemütlicher Runde noch die ISS incl. APRS Signalen auf 145.825Mhz beobachtet.

Hier noch ein paar Impressionen aus Speyer.

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Goofy78
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Re: Mitteldeutschen IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)

Beitrag von Goofy78 »

Es ist wieder soweit, 2. Treffen der Mitteldeutsche Interessengemeinschaft Raumfahrt - Sigmund Jähn steht an. Viele Teilnehmer haben zugesagt. Wir Admins freuen uns auf die Veranstaltung mit Euch zusammen und wünschen schon mal viel Freude und Erkenntnisgewinn bei dem diesjährigen Treffen. Hier noch die Agenda:



AGENDA - Treffen „MIGR – Sigmund Jähn“ in Dresden / Großenhain vom 15. - 16.10.2021

  • 15.10.2021

    17:00 Uhr: Einchecken im Hotel und Herzliches Willkommen

    18:00 Uhr: Veranstaltungsbeginn

    01. Begrüßung / Eröffnung (Andreas/Jochen)

    02. Kurze Info „Deutsche Raumfahrtausstellung“ - neues Interior (Jochen)

    03. Wostotschny – Das russische Kosmodrom (Hartmut)

    04. Neue Raumfahrt Startup-Szene – ein interantionaler Überblick (Axel)

    05. Gemeinsames Abendessen

    06. Neue Alternative Antriebe (Thomas)

    07. RFA – Rocket Factory Augsburg - ein Erlebnisbericht (Olaf)

    08. NOAA APT – Signale mit dem R2FX im IR – Channel – Demoaufbau (Alex)

    09. UHF – Satcom, Trivec und die Piraten... (Maik)

  • 16.10.2021

    09:00 Uhr Gemeinsames Frühstück

    10:00 Uhr Abfahrt nach Großenhain

    Thema: „Geheimer Flugplatz“ Großenhain,
    Raumfahrthardware Live und zum Anfassen (Olaf)

    ca. 13 - 14:00 → Heimfahrt
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Goofy78
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Mitteldeutschen IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)

Beitrag von Goofy78 »

Der folgende Beitrag wurde freundlicherweise von HausD zur Verfügung gestellt. Den originalen Beitrag findet Ihr hier.

Treffen am 15.10.2021 (1)

Am 15.10.2021 haben sich die Interessenten der IG (Interessen Gemeinschaft) "Mitteldeutsche IG Raumfahrt - Sigmund Jähn" zu einem Kolloquium in Dresden, im Hotel "Amadeus", zusammengefunden.
Vor einem Monat haben wir die Örtlichkeit schon einmal besucht, aber nicht nur wegen des Raumes und der Speisen-Karte, sondern v.a. wegen der Sicht auf die Bahnen von bestimmten Satelliten.
Warum? Weil die Funkamateure in der IG gern eine Live-Veranstaltung machen zu neuer Technik und zu neuen Verbindungen.
Damals wurde auch ein Plan gemacht wer und zu welchen Themen etwas beitragen kann.

So lief dann der Abend mit den Kurzvorträgen ab:

1. Wostotschny Russlands neues Kosmodrom

War das eigentlich neu? Nein, es hieß vorher Kosmodrom Swobodny.
Der ehemalige Gouverneur des Gebietes, Tschmarow, hat anlässlich des 60. Jahrestages dazu ein Buch geschrieben - es existiert also schon seit 1961. Mit den SALT Verträgen wurden jedoch die festen Starteinrichtungen meist dem Erdboden gleichgemacht und die Raketen zerstört.
Ein Raketentyp hat durch die Konversion die Wende überlebt und mit ihm wurden dann Satelliten gestartet - es war die START 1, die bis 2006 von Uglegorsk, Swobodny-18, aus auch amerikanische und israelische Satelliten ins All gebracht hat.

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Verlassener Shelter auf dem jetzt für Baumaterial genutztem Gebiet des Kosmodroms Wostotschny

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START 1 auf dem Transport-, Aufricht- und Startfahrzeug mit der Aufschrift KOSMODROM SWOBODNY
In der Diskussion wurde u.a. auch der Vergleich zu den anfänglichen Plänen und den nunmehr genehmigten Entwürfen gegenübergestellt.

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Beispiel: Der FH - neu, nüchtern - die ersten Entwürfe -pompös ... Fotos: Roskosmos

Ansonsten habe ich, (ja - wer hat sich sonst mehr damit beschäftigt...), auch nochmal auf die Rcon Galerie Wostotschny verwiesen in der der aktuelle Stand immer wieder ergänzt wird.

2. Neue Raumfahrt Startup-Szene

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Der Vortrag "Anbieter Startup-Szene" wird vorbereitet Foto: MIGR

Es folgten nach Ländern und Regionen geordnet die wichtigsten Startups mit ihrem Erzeugnis und den Kennwerten.
( s.a. List of New Space Companies daraus einige Beispiele:

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Besonders zu Europa gab es eine rege Diskussion ...

3 Neue Alternative Antriebe

In diesem Vortrag wurde über die "Flugscheibe" bis zur "Elektro-Gravitation" ein historischer Abriss gegeben. Dabei wurden auch persönliche Erfahrungen mit elektrischer "Blitzerzeugung" dargelegt.

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Die Arbeiten von Lense und Thirring zur ART und Machs Kritik an Newton... Foto: MIGR

Interessant waren die Versuche zur Flugscheibe der Deutschen und ihre Fortführung durch die USA in den USA und in Kanada.

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Taumelscheibe von Avro (Canada Avrocar) - AVRO Y 2 Grafik: Flugrevue

Zur Elektrogravitation eine Einschätzung:
Elektrogravitation ist eine bei pseudowissenschaftlich interessierten Personen verbreitete Bezeichnung für den Biefeld-Brown-Effekt. Dieses nach den US-amerikanischen Physikern Paul Alfred Biefeld (1867 - 1940) und Thomas Townsend Brown (1905 - 1985) benannte und in den 1920er Jahren entdeckte Phänomen besagt, dass auf einen geladenen Kondensator mit ungleich großen Elektroden und mit Luft als Dielektrikum eine Kraft in Richtung der kleineren Elektrode wirkt. Der elektrostatische Effekt wurde genau wie der elektromagnetische in vielen Variationen erprobt, doch die Wirkung, insbesondere als Antrieb von Fahrzeuge ins All blieb bisher aus.

Damit es nicht zuviel wird, teile ich den Bericht ... Gruß, HausD
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Goofy78
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Beitrag von Goofy78 »

Der folgende Beitrag wurde freundlicherweise von HausD zur Verfügung gestellt. Den originalen Beitrag findet Ihr hier.

Treffen am 15.10.2021 (2)

Die nächsten Kurzvorträge des Abends:
4. RFA – Rocket Factory Augsburg

Ein Bericht über einen Besuch in der Rocket Factory Augsburg, auf der Berliner Allee 65.
Es war auf Bitten von RFA ein reiner Info-Bericht, das einzige Bild davon, war das des Firmenschildes von der Straße aus.
Da es hier bereits einen Thread gibt: Rocket Factory Augsburg (RFA), verweise ich auf das Video, in dem es zur Firma, dem Gelände, den Entwicklungs- und Fertigungsstätten Video-Sequenzen gibt, doch auch darauf (Man muß sich die 1,5 Stunden nicht unbedingt antun...) daher nur der Link ohne Vorschau:

Code: Alles auswählen

https://www.youtube.com/watch?v=fIwT3QBlBaE
... aber daraus einige Bilder:

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Blick auf die Entwicklungs- und Fertigungshalle
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Das Triebwerk, als Muster in Plastik aus dem Drucker Bilder: Video/Rocket Factory Augsburg
Im Anschluss wurde über den 3D-Druck und über die Turbopumpe diskutiert.

5. NOAA APT – Signale mit dem R2FX im IR

Der FA aus der Gruppe stellte einige Bilder von Wetter-Sats vor, die er am Vormittag heruntergeladen hatte. Eigentlich war das als Live-Teil geplant, ...doch für den Nachmittag war schon starke Bewölkung und Regen angesagt und da wäre live nichts gegangen.
Aber, da am Vormittag der Empfang noch klappte, konnten die Daten schon heruntergeladen werden und uns die Bilder der Wettersatelliten dann am Abend gezeigt sowie der Aufbau eines solchen globalen Bildes vom IR-Bild bis zur Falschfarben-Darstellung erläutert werden.

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Das Wettergeschehen vom Pol über Mitteleuropa bis zur Nord-Sahara
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Zweimal der gleiche Bildbereich in unterschiedlichen IR-Kanälen (und Graustufen) Fotos: MIGR

6 UHF – Satcom, Trivec und die Piraten

Der Hersteller Trivec-Avant ist seit den 80er Jahren führend in der Entwicklung und Herstellung von modernen Antennensystemen für die U.S.- und NATO-Streitkräfte. Man setzt alles daran zuverlässige und robuste Antennenlösungen für alle Umgebungen zu entwickeln. Der Antennentyp AV2040 und deren Nachfolger AV2055 sind portable Medium Gain UHF-Satelliten-Antennen. (Autor: Satellitenwelt)

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Weitere Bilder und Infos (Änderung durch Goofy78)

Hier wird uns der Bereich der auf die Antenne aufsteckbaren Direktorsegmente gezeigt.
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... so haben wir den Aufbau der portable Medium Gain UHF-Satelliten-Antenne erlebt Foto: MIGR

Der Frequenzenbereich für den Typ AV2040-x 240-400 MHz und für AV2055-3 240-318 MHz bei einem Gewicht von 2,85 kg bzw. 1,4 kg, man muss nur den richtigen Satelliten dazu finden. Dann kann man "nach Hause" telefonieren...

Es war ein angenehmer und interessanter Abend, bei dem auch der Start von SZ-13 und zu dem es sogar einen "Startschnaps" gab, aus einem "wiederverwendbaren" Space Shuttle "Tank"...

Am nächsten Tag war auch noch etwas geplant, es sollte zu einem "Geheimen Ort" gehen ...

Gruß, HausD
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Re: Mitteldeutschen IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)

Beitrag von Goofy78 »

Treffen am 16.10.2021 (1)

Wie oben schon angekündigt, sollte es am 16.10.2021 zu einem "Geheimen Ort" gehen ...
So geheim war der Ort dann doch nicht, er liegt direkt neben einer Bahnstrecke und einer Landstraße, von wo aus man "ihn" sehen konnte, den Flugplatz Großenhain.

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Der Flugplatz Großenhain, der Eingangsbereich Foto: MIGR

Der Flugplatz Großenhain liegt nördlich der Stadt Großenhain in Sachsen.
Wir trafen uns "Am Fliegerhost" und gingen dann zum ersten Ziel, wo auf dem Dach des Hangars Herr Ronald Größner wartete, . Nein , er arbeitete auf dem Dach und wir warteten ..

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Der Hangar, vor dem wir warteten ... Foto: MIGR/AS
... und uns dann mit Herrn Größner trafen

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Ronald Größner (li.), gerade vom Hallendach gestiegen Foto: MIGR/HD


Er war Mechaniker bei der Interflug und hat sich der Erhaltung von Geschichtszeugnissen verschrieben.

So konnte er uns auch etwas zu einem der ältesten Flughäfen Deutschlands sagen, ... das in Stichpunkten:
- Der Flugplatz wurde 1913 als Fliegerstation der 3. Königlich-Sächsischen Kompanie eröffnet.
- Nach dem 1. Weltkrieg waren die Flugaktivitäten einer "Polizei" Flugstaffel übertragen worden.
Doch viele Einrichtungen, die dem Versailler vertrag widersprachen, wurden geschliffen.
- Nach 1933 diente er als deutscher Fliegerhorst bis 1945, in dieser Zeit (1935) wurde auch der große Hangar gebaut.
- Nach dem 2. Weltkrieg war als Sowjetischer Militärflugplatz bis 1993 in Betrieb.
- Nach dem Truppenabzug dient der Flugplatz Großenhain als Zivilflugplatz.

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Fundstücke der letzten Zeit (re.) Foto: MIGR/AS
Neben dem historischen Abriss hat uns Herrn Größner einige Fundstücke der letzten Zeit gezeigt. Im Bild stehen wir vor seltenen Teilen eines Lastenseglers, die in einem Garten entdeckt wurden, wo sie, verkleidet, als Unterstand gedient hatten.
Vieles wäre noch zu erfahren gewesen, doch Herr Größner hatte einen Termin und auch wir wollten ja noch der anderen Seite der Halle einen Besuch abstatten...
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Re: Mitteldeutschen IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)

Beitrag von Goofy78 »

Treffen am 16.10.2021 (2)

Nun ging es zur anderen Seite der Halle ... Bevor es aber weiter ging, noch eine Kuriosität zum Flugplatz, eigentlich zur Bahnstrecke von Großenhain nach Cottbus, die unmittelbar am Rande des Platzes verläuft und die direkt neben der SLB liegt.
Diese Strecke ist elektrifiziert worden, doch ein Stück der Strecke, nämlich die an der Einflug- und Startseite nicht. Die 15kV Fahrspannung für die E-Loks waren für den Flugbetrieb einfach zu riskant ...

Bild Fotos:Vid/ed.HausD
Ab diesem Signal - Bügel ab - musste der Stromabnehmer vom
Fahrdraht entfernt worden sein und der Zug musste mit seinem
Schwung über die leitungs- und stromlose Strecke rollen.

Bild Fotos:Vid/ed.HausD
Erst nach dem Signal El 5 - Bügel an - gab es wieder Versorgungsleitung
und Fahrdraht für den Zug für die Weiterfahrt ...

Die Strecke musste von Kilometer 3,6 bis 4,4 in "Schwungfahrt" stromlos gefahren werden. (Signalgrafiken: Stellwerke.de )
An den beiden Stellen waren zwar F (Fernsprecher) für das Zugpersonal vorhanden, doch das "Stellwerk" für diesen Streckenabschnitt war auf dem Flugplatz, von wo auch das Hauptsignal Halt bzw. Freie Fahrt geschaltet werden konnte.

Auf der anderen Seite der Halle lagen die Raketen-Raritäten ...
Wegen dieses Objekts waren die meisten gekommen, die es vor einigen Jahren nur aus der Ferne auf dem Hof des MHM haben liegen sehen können.

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Ariane 4 Triebwerk, als Reserve bis zum gelungenen letzten Start Foto: MIGR/AS
Wir bekamen nicht nur die technischen Details des Triebwerks begreifbar nahegebracht, auch warum es so schön bunt aussieht.
Nein, nicht wie jeder dachte wegen der farblichen Zuordnung der Einzelbauteile sondern der Grund war: der Erfinder war auch künstlerisch ambitioniert, er hat auch gemalt ... und daher ist es so schön bunt geworden...
Ein historisches Stück der Raketentechnik, für den Einsatz in einer Messerschmitt 163, deren erster Raketenflug am 8. August 1941 in Peenemünde stattfand.

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Der Injektorkopf der ME -163 Die Lage des Triebwerks im Flugzeug Foto: MIGR/AS

Etwas aus der späteren Zeit, das zeigt, wie man auch mit Fertigteile aus anderen Branchen Raketen bauen konnte. Ein Ring, in dem die Ventilsteuerung untergebracht ist, eingebaut in eine Rakete der OTRAG.

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Die Ventilsteuerung, angetrieben von einem Scheibenwischermotor eines VW ... Foto: MIGR/AS
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Goofy78
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Re: Mitteldeutschen IG Raumfahrt - Sigmund Jähn (MIGR)

Beitrag von Goofy78 »

Treffen am 16.10.2021 (3)

Auf dem Gelände des Flugplatzes Großenhain gab es ein ehemaliges Sonderwaffenlager, das sind zwei Bunker vom Typ "Granit-1", die mit schweren, wuchtigen Toren verschlossen werden konnten.
Diese Bunker wurden 1998 von Herrn Marcel Reichel übernommen und weitestgehend in den originalen Zustand versetzt. Durch diese Rekonstruktion konnten die beiden Bunker 2004 unter Denkmalschutz gestellt werden.
Im Bunker 1 wurde eine Ausstellung zur Geschichte des Flugplatzes eingerichtet, im Bunker 2 hat der Sonderfunkstandort der Großenhainer Amateurfunker seinen Platz gefunden.

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Der Bunkerkomplex im Jahr der Übergabe an den Freistaat 1993 Foto: Anne Hübschmann

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Bunker "Granit" 1 , als Baudenkmal eingestuft Foto: Wikipedia

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Marcel Reichel vor dem Bunker 2 Foto: Anne Hübschmann/SZ Grhn.

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Die Antennen auf dem Bunker 2 Fotos: MIGR/AS
Leider war die Ausstellung und die Funkstelle nicht zu besichtigen, das hätte wohl vorher angemeldet werden müssen, wie uns Herr Größner auf unsere Anfrage hin sagte. So sind davon nur diese Bilder mit den Antennen auf dem Bunker entstanden.
Es gibt Webseiten dazu: Bunkeranlage "Granit", Der Notfall-Funker Copyright 2021 - Flugplatzausstellung Großenhain und MDR -ZEITREISE, ... auf denen man viele Details nachlesen und anschauen kann.

Am Schuß des Flugplatzbesuches sind wir noch zu den Ausstellungsstücken am Eingang gegangen und haben uns diese angesehen.

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... wie diesen Hubschrauber MIG-24 ... Foto: MIGR/AS

... und haben die schon etwas verwitterten Daten dieser Rakete entziffert

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Daten der Fla-Rakete SAM2 (SS-75) Foto: MIGR/AS

...und als Gruppe uns vor der legendären FLA-Rakete zu einem Foto postiert.

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Die Interessengemeinschaft MIGR -Sigmund Jähn Foto: MIGR/TL"P"

Gelungene zwei Tage, wenn es auch einiges Unvorhergesehene gab, mit vielen neuen Einblicken.

Gruß, HausD
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