Re: 23.07.2020 Tianwen-1 mit Zhurong auf Langer Marsch 5
Moderator: Goofy78
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Re: 23.07.2020 Tianwen-1 mit Zhurong auf Langer Marsch 5
Einige Gedanken zum chinesischen Marsfahrzeug "Zhurong"
Zhurong hat am 22.5.2021 seine Landeplattform verlassen und ist auf die Marsoberfläche gerollt.
Damit ist China nach den USA erst das zweite Land unseres Planeten, dass ein funktionierendes Fahrzeug auf dem Mars einsetzt.
Technologisch ein äußerst bemerkenswerter Fortschritt.
Die Mission muss äußerst gründlich vorbereitet worden sein, da sowohl der Einschuss des Orbiters Tianwen-1 als auch die Landung von Zhurong auf der Marsoberfläche auf Anhieb gelangen.
China konnte dabei im Gegensatz zur ESA, deren Marsrover "Rosalind Franklin" erst nach starten muss, nicht auf die Unterstützung des JPL der NASA zurückgreifen.
Alle verwendeten Technologien wurden selbst entwickelt.
Eine große Überraschung ist die Größe des Marsfahrzeuges "Zhurong".
In seinen Abmessungen entspricht es im wesentlichen dem NASA-Rover Perseverance.
Dennoch soll Zhurong 240 kg schwer sein (im Vergleich zu rund 1 t bei Perseverance).
Hauptunterschied sind die gewaltigen Solarzellenflächen, die Zhurong mitschleppt. Sie sind offenbar sehr leicht gebaut.
Perseverance greift zur Energieversorgung auf eine Radioisotopenbatterie zurück, die mit 5 kg Plutonium-238 betrieben wird.
Wie fortgeschritten und umfangreich die Instrumentierung von Zhurong ist, werden wir im Laufe der nächsten Zeit erfahren.
Vielleicht kann hier ein Leser etwas ergänzen.
Zhurong hat am 22.5.2021 seine Landeplattform verlassen und ist auf die Marsoberfläche gerollt.
Damit ist China nach den USA erst das zweite Land unseres Planeten, dass ein funktionierendes Fahrzeug auf dem Mars einsetzt.
Technologisch ein äußerst bemerkenswerter Fortschritt.
Die Mission muss äußerst gründlich vorbereitet worden sein, da sowohl der Einschuss des Orbiters Tianwen-1 als auch die Landung von Zhurong auf der Marsoberfläche auf Anhieb gelangen.
China konnte dabei im Gegensatz zur ESA, deren Marsrover "Rosalind Franklin" erst nach starten muss, nicht auf die Unterstützung des JPL der NASA zurückgreifen.
Alle verwendeten Technologien wurden selbst entwickelt.
Eine große Überraschung ist die Größe des Marsfahrzeuges "Zhurong".
In seinen Abmessungen entspricht es im wesentlichen dem NASA-Rover Perseverance.
Dennoch soll Zhurong 240 kg schwer sein (im Vergleich zu rund 1 t bei Perseverance).
Hauptunterschied sind die gewaltigen Solarzellenflächen, die Zhurong mitschleppt. Sie sind offenbar sehr leicht gebaut.
Perseverance greift zur Energieversorgung auf eine Radioisotopenbatterie zurück, die mit 5 kg Plutonium-238 betrieben wird.
Wie fortgeschritten und umfangreich die Instrumentierung von Zhurong ist, werden wir im Laufe der nächsten Zeit erfahren.
Vielleicht kann hier ein Leser etwas ergänzen.
Re: 23.07.2020 Tianwen-1 mit Zhurong auf Langer Marsch 5
Es wurden nun auch weitere Bilder von Zhurong über den Orbiter Tianwen-1 zur Erde geschickt:
Blick auf den Lander von dem Zhurong hinunter auf die Marsoberfläche gefahren ist
Blick auf die Ebene Utopia Planitia - künftiger Spielplatz für Zhurong
Selfie von Rover und Lander. Zhurong scheint wohl eine kleine Kamera beim Fahren abgeworfen zu haben
Quelle: CNSA
Blick auf den Lander von dem Zhurong hinunter auf die Marsoberfläche gefahren ist
Blick auf die Ebene Utopia Planitia - künftiger Spielplatz für Zhurong
Selfie von Rover und Lander. Zhurong scheint wohl eine kleine Kamera beim Fahren abgeworfen zu haben
Quelle: CNSA
Re: 23.07.2020 Tianwen-1 mit Zhurong auf Langer Marsch 5
CNSA hat neue Fotos veröffentlicht. Es zeigt Marsfelsen und Sanddünen. Der chinesische Marsrover Zhurong ist bis zum 8. Juli schon mehr als 0,3 km in Richtung Süden gelaufen. Das wahrscheinliche Ziel wird wohl das hinteren Hitzeschild und der Landefallschirm von Zhurong sein. Er ist davon noch ungefährt 130 Meter entfernt. Das weckt Erinnerungen von Spirit wach. Auch dieser Rover hatte sein Hitzeschild inspiziert.
Hier nun die Bilder von der CNSA:
Hier nun die Bilder von der CNSA:
Re: 23.07.2020 Tianwen-1 mit Zhurong auf Langer Marsch 5
Während der chinesische Marsrover Zhurong mittlerweile sagenhafte 1921 Meter gefahren ist, hat die CNSA weitere Bilder vom Orbiter Tianwen-1 und Zhurong veröffentlicht:
Saisonale Hangstreifen an der Wand des Triolet-Kraters
Teilausschnitt des Grabenbruchsystems Valles Marineris
Sicht von Zhurong auf Felsen in der Nähe von Einschlagskratern auf der Marsoberfläche
Quelle: CNSA
Saisonale Hangstreifen an der Wand des Triolet-Kraters
Teilausschnitt des Grabenbruchsystems Valles Marineris
Sicht von Zhurong auf Felsen in der Nähe von Einschlagskratern auf der Marsoberfläche
Quelle: CNSA
Re: 23.07.2020 Tianwen-1 mit Zhurong auf Langer Marsch 5
Am 22. Mai hat CNSA noch ein weiteres Selfie vom Marsrover Zhurong mit der Wifi-Kamera auf dem Marsboden nachgereicht. Aber es handelt sich nicht um eine weitere Kamera auf dem Marsboden. Man sieht im Hintergrund von Zhurong die Landebeine des Lander:
Selfie vom chinesischen Marsrover Zhurong
Blick von Zhurong auf die Wifi-Kamera auf dem Marsboden
Quelle: twitter/MarsZhurong und CNSA
Selfie vom chinesischen Marsrover Zhurong
Blick von Zhurong auf die Wifi-Kamera auf dem Marsboden
Quelle: twitter/MarsZhurong und CNSA
Re: 23.07.2020 Tianwen-1 mit Zhurong auf Langer Marsch 5
Tianwen-1 hat seit ein paar Tagen seine geplante Missionsdauer von 700 Tagen überschritten. Zu diesem Anlass hat die CNSA noch ein paar schöne Bilder von Tianwen-1 aus dem Marsorbit veröffentlicht:
Quelle: CNSA
Quelle: CNSA
Re: 23.07.2020 Tianwen-1 mit Zhurong auf Langer Marsch 5
Es gibt Gerüchte das sowohl beim Orbiter Tianwen-1 als auch der Rover Zhurong Probleme aufgetreten sind.
Der Orbiter Tianwen-1 sollte eigentlich im Dezember die obere Atmosphäre des Marses durchfliegen um das sogenannte Aerobraking zu proben. China möchte damit schon erste Erkenntnisse in diesem Gebiet gewinnen um es auf der nächsten Mission - die Sample Return Mission - beim Erreichen des Marsorbits zu nutzen und durch die Reibung in der oberen Atmopsphäre Geschwindigkeit abzubauen. Damit spart man eine Menge Treibstoff. Das Manöver hatte auch schon amerikanische sowie europäische Orbiter genutzt.
Nun wird aber gemeldet, dass die CNSA die Verbindung zu Tianwen-1 verloren hat oder durch einen Software-/Hardwareproblem keinen nutzbaren Datenverkehr herstellen kann.
Und wenn das nicht schon traurig wäre kommt noch hinzu das man bei China's Marsrover Zhurong bisher keinen Kontakt erhalten hat. Eigentlich sollte der Rover sich schon im Dezember wieder aus seinem Winterschlaf zurück melden. Er wurde um Energie zu sparen in den Hibernation-Modus versetzt weil über dem Marswinter durch kürzere Tage, tiefstehende Sonne und niedrige Temperaturen weniger Energieausbeute über die Solarzellen erwartet wurde.
Doch die Gerüchte sollte man mit Vorsicht genießen: Für Zhurong wurde kein fester Termin für die Wiederherstellung des Funkkontakt sondern ein Grenzwert der Energieausbeute pro Tag. Wenn dieser überschritten wird, dann meldet er sich zurück. Es kann sein, dass die Solarzellen verstaubt sind und damit noch nicht genügend Energie über den Tag zur Verfügung steht. Auch bei Tianwen-1 stützt man sich auf Berichten von Beobachtungen von Hobbyfunkern. Es kann also sein, dass sich beide Raumfahrzeuge doch noch zurückmelden. Drücken wir die Daumen.
Quellen:
Der Orbiter Tianwen-1 sollte eigentlich im Dezember die obere Atmosphäre des Marses durchfliegen um das sogenannte Aerobraking zu proben. China möchte damit schon erste Erkenntnisse in diesem Gebiet gewinnen um es auf der nächsten Mission - die Sample Return Mission - beim Erreichen des Marsorbits zu nutzen und durch die Reibung in der oberen Atmopsphäre Geschwindigkeit abzubauen. Damit spart man eine Menge Treibstoff. Das Manöver hatte auch schon amerikanische sowie europäische Orbiter genutzt.
Nun wird aber gemeldet, dass die CNSA die Verbindung zu Tianwen-1 verloren hat oder durch einen Software-/Hardwareproblem keinen nutzbaren Datenverkehr herstellen kann.
Und wenn das nicht schon traurig wäre kommt noch hinzu das man bei China's Marsrover Zhurong bisher keinen Kontakt erhalten hat. Eigentlich sollte der Rover sich schon im Dezember wieder aus seinem Winterschlaf zurück melden. Er wurde um Energie zu sparen in den Hibernation-Modus versetzt weil über dem Marswinter durch kürzere Tage, tiefstehende Sonne und niedrige Temperaturen weniger Energieausbeute über die Solarzellen erwartet wurde.
Doch die Gerüchte sollte man mit Vorsicht genießen: Für Zhurong wurde kein fester Termin für die Wiederherstellung des Funkkontakt sondern ein Grenzwert der Energieausbeute pro Tag. Wenn dieser überschritten wird, dann meldet er sich zurück. Es kann sein, dass die Solarzellen verstaubt sind und damit noch nicht genügend Energie über den Tag zur Verfügung steht. Auch bei Tianwen-1 stützt man sich auf Berichten von Beobachtungen von Hobbyfunkern. Es kann also sein, dass sich beide Raumfahrzeuge doch noch zurückmelden. Drücken wir die Daumen.
Quellen:
- Shofer Ylli
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Re: 23.07.2020 Tianwen-1 mit Zhurong auf Langer Marsch 5
Foto des Marsmondes Phobos durch den Orbiter Tianwen-1 aus dem Jahr 2022 und 5500 km Entfernung.