Auch Russland hat sein Vandenberg : es ist die Raketenbasis Plessezk im Norden Russlands.
Plessezk wurde 1957 gegründet. Rund 10 Jahre blieb die Basis streng geheim, erst mit Aufnahme der Starts von Trägerraketen 1966 gab es Hinweise, dass die Sowjetunion neben Baikonur und Kapustin Jar ein weiteres Kosmodrom im Norden hatte.
1972 wurde der erste ausländische Satellit in Plessezk gestartet, aber erst nach dem Ende der Sowjetunion wurde Plessezk teilweise für kommerzielle Raketenstarts geöffnet. Mit dem Bruch mit dem Westen und der Ukraine-Invasion 2022 ist diese Zeit wieder vorbei. Plessezk wird wieder ausschließlich militärisch genutzt.
Plessezk liegt nördlich des Polarkreises, 180 km südlich von Archangelsk, inmitten endloser Taiga-Wälder und Sümpfe. Nach Norden begrenzt der Fluss Jemza das Kosmodrom. Die westliche Grenze bildet die Bahnlinie Moskau-Archangelsk, die auch der wichtigste Transportweg ist.
Der Winter in Plessezk ist sehr lang, aber die Sonne scheint auch recht häufig und das Wetter ist stabil.
Zum Kosmodrom gehört die Stadt Mirny im Süden, eine typische Militärstadt, die nur mit Passierschein betreten werden darf.
Die Startrampen für Trägerraketen (Sojus, Zyklon, Kosmos, Rockot, Angara) reihen sich an der Jemza aneinander.
Im Osten, jenseits eines Nebenflusses der Jemza, liegen die Silos der Interkontinentalraketen (Jars, Sarmat), die hier erprobt werden.
Skizze des Kosmodroms Plessezk, Zustand ca. 1998 (Thomas Taubert/Stefan Wotzlaw)
Raketenstartzentrum Plessezk
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