Moin!
Nach langer Zeit möchte ich mal wieder etwas zum Thema RTL-SDR beitragen. In den letzten Wochen habe ich mich lediglich mit den mittlerweile zahlreich verfügbaren Scripten des RTL-SDRs beschäftigt. Einiges ist passiert, die Performance und der Support sind immer besser geworden.
Da ich nun allerdings auch eine selbstgebaute Wetterstation habe und mich unter anderem der Empfang von NOAA-Satelliten interessiert ist es natürlich nicht weit entfernt dort einen Funkempfänger zu nutzen um automatisch die APT-Bilder zu empfangen. Dieses Projekt habe ich schon einmal in Angriff genommen (siehe einige Posts weiter oben). Allerdings ist es damals an dem Stromverbrauch und dem einfachen "Overkill" der Hardware gescheitert bzw. ich habe es auf Eis gelegt. Ein einfaches embedded System musste her..
Und somit geschah es...
Das Raspberry kam auf den Markt und war so langsam auch in Deutschland verfügbar. Nachdem ich es eine Zeit lang beobachtet hatte und die einzelnen Vorzüge der Revisionen (Ja von dem Modell B gab es mehrere Revisionen) verstanden hatte konnte ich bei 35€ nicht "nein" sagen.
Was ist ein Raspberry-Pi?
Das Raspberry-Pi ist ein kleiner Einplatinen-Computer, der in der letzten Zeit einen unglaublichen Hype unter Bastlern erfahren hat. Durch den sehr geringen Preis von 35€ und den verbauten Komponenten ist es eigentlich sehr interessant für mein Projekt. Die Hauptmerkmale sind:
ARM 11 mit 700Mhz (Man kann ihn aber auf bis zu 1Ghz übertakten ohne die Garantie zu verlieren)
512 Mb Ram
10/100-Mbit Ethernet Schnittstelle
2 USB 2.0 Schnittstellen
und ein bisschen Hühnerfutter, wie einen HDMI und Composite Ausgang um einen Bildschirm anschließen zu können. Das ist für mich allerdings nicht wirklich interessant gewesen, da ich mit der Linux Konsole umgehen kann und mich von einem anderen Rechner aus auf den Raspberry-Pi einloggen kann.
Das ist ja Alles ganz schön und gut, aber was machst du nun damit?
Tja mein Projekt ist noch gaaanz am Anfang. Zur Zeit läuft auf dem Raspberry-Pi ein Arch-Linux mit armhf (für Laien: das Pi läuft damit schneller) und einer Taktrate von 900Mhz. Sicherlich geht es auch mit 700Mhz, aber man merkt doch den Leistungsunterschied und die Temperatur der CPU steigt nicht wirklich, sodass es immer noch passiv gekühlt werden kann.
Auch ist es nur ein wirklich minimales Linux. GnuRadio und UHD sind nicht intalliert, brauch ich auch für mein Vorhaben nicht. Es reicht das simple rtl_sdr-Paket. Damit kann ich das RTL-SDR in vollem Umfang ansteuern.
Zuerst hatte ich das RTL-SDR nur über TCP/IP (Lan) angesteuert. Damit konnte ich dann von meinem Desktop-Computer aus das SDR steuern. Sicherlich auch für einige Anwendungen interessant, wenn man z.B. das SDR sehr nah an die Antenne bringen möchte. Für mich war es allerdings nur ein Zwischenschritt. Das was wirklich interessant ist, ist das rtl_fm und rtl_sdr.
Im Endeffekt ist der Zwischenstand (heute) so, dass man mit der von mir genannten Hardware das RTL-SDR vollkommen ausnutzen kann und auch I/Q-Raw Daten mit 3Mhz Breite samplen kann. Ohne Probleme.
Was ist der nächste Schritt?
Der nächste Schritt wird sein ein Script zu schreiben, dass zu einer bestimmten Zeit eine bestimmte Frequenz am SDR einstellt und gleichzeitig eine Aufnahme startet bzw. einfach sich die I/Q-Files auf die SD-Karte zu schreiben. In ganz weiter Ferne steht dann, dass man dem Board einfach nur noch eine TXT mit den nächsten Überflügen der NOAAs (oder jedem anderem beliebigen Satelliten) vorsetzt und dieses dann ganz automatisch die "magischen Wellen im Äther" mitschreibt. Evtl. sogar noch mit kleinem Webinterface.. Aber ich schwärme schon wieder

Erstmal das Grundgerüst hinbiegen und dann sehen wir weiter.
Falls jemand Ideen hat oder im Code zu diesem Projekt beitragen möchte, kann er dies sehr gerne tun! Ich werde es wohl auch unter die GPL stellen, sodass sich jeder an dem Code bedienen darf und evtl. es in sein eigenes Projekt einbauen kann.
Was ich noch vergessen habe..
Da war ja noch was.. Ein kleines Bild, nicht wirklich aufregend, aber man kann sich die Dimensionen mal vorstellen (leider etwas verschwommen, aber meine Kamera ist bei den Lichtverhältnissen nicht wirklich die Beste):
Schöne Grüße,
Lenux