Forum Satellitenwelt

Hallo,
in einer ruhigen Minute kam mir so einige Überlegungen zur Überschrift.

Unser Tagesablauf regelt sich so ziemlich mit der Tageshelligkeit (Schichtarbeiter ausgenommen, der ich auch einmal war). Nach getaner Arbeit gehen wir anderen vielseitigen Beschäftigungen nach oder faulenzen auch mal und sehen auch ab und an andere Menschen als die alltäglichen (Arbeit/Familie). Wenn es uns mal danach ist gehen wir eben spazieren oder unternehmen spontan etwas nach unserer Lust.

Wie muß doch die nervliche Belastung eine "Etage höher" sein, die einen vollkommen anderen Tagesablauf als eben angesprochen Monate lang erleben? Wenn sie zum "Fenster" raus sehen in welchem Zeitraffer Rhytmus erleben sie Sonnenschein/Dunkelheit? Sie haben einen festen Zeitplan der sich nach der Uhr richtet. Wie ist die Arbeitszeit haben sie eine Aufgabe die abgearbeitet werden muß und dann ist Feierabend? Da dieser Aufenthalt sehr kostenintensiv ist, haben sie denn überhaupt Freizeit und wie wird sie verbracht im Gegensatz zu unserer....
Noch eine Überlegung: bei ihren Außen Einsätzen die sich ja über einige Stunden bewegten, wie sieht es da mit der Beleuchtung aus, wenn sie mal außerhalb der Sonneneinstrahlung sind? Man könnte noch etliche Dinge anführen die doch genau das gegensätzliche zu unserem Tagesablauf sind.
Einige Tage verkraftet man ja so einiges und fügt sich bis der gewisse Punkt kommt wo man entweder ... oder... Aber dort oben ......

Alle Astronauten wurden dafür ausgewählt und mehr als nur einmal getestet, ob sie auch den Stress an Bord eines Raumfahrzeuges überhaupt durchhalten. Wenn sie dann irgendwann nach langer Ausbildung in den Genus kommen, einen Raumflug oder auch sogar einen Langzeitflug durchzuführen, ist das eine Ähre und die Verwirklichung eines lang gehegten Traumes. Der Aufenthalt im Weltraum ist ja immer begrenzt und überschaubar, so daß man genau weiss, daß der "Stress" auch irgendwann ein Ende findet. Thomas Reiter sagte mal in einen Interview, daß Wort Feierabend würde man dort oben nicht kennen. Es gibt wohl immer was zutun an Bord. Wenn man sich mal die Arbeitspläne im Netz anschaut, geht wohl der Tag um 8 Uhr MESZ mit der morgendlichen Inspektion los und endet um 22:30 Uhr MESZ. Danach ist wohl eine Stunde "Freizeit" eingeplant und ab 23:30 Uhr MESZ ist dann die Nachtruhe. Aber ich denke während des Tages an Bord, hat man auch mal die eine oder andere ruhige Minute, wo man sich mal etwas hängen lassen kann, oder auch einer privaten Tätigkeit nachgehen kann. Positiv würde ich es ja mal finden, wenn man dann auch mal zum Mikrofon des Amateurfunkgerätes greift und mal nach unten zu den vielen wartenden Funkamateuren, ein "Hallo" sagen würde.

Danke Maik,
wie sieht es aber aus mit dem Wechsel Hell/Dunkel bei Außenarbeiten? Ist dort die Helligkeit eine andere wie bei uns, was ich mir nicht vostellen kann. Es gibt zwar auch verschiedene schnelle oder langsame oder kaum spürbare Übergänge von Tag auf Nacht vom Äquator über unsere Breitengrade bis zum Pol. Die Iss bewegt sich denke ich bestimmt auch im Schatten der Erde und wie hell oder dunkel ist es dann?
Wenn sie drin arbeiten und nicht mal zum Fenster raus sehen werden sie dies nicht mitbekommen.

Wenn sich die ISS im Erdschatten befindet ist es schon richtig dunkel, ohne eine künstliche Lichtquelle könnten die Astronauten/Kosmonauten während der Außenarbeiten nichts sehen. Aber sie haben ja sehr helle Lampen links und rechts an ihren Helmen, so das es nicht unbedingt ein Problem ist. Zumal werden die Arbeiten außen auch nach den Tageslichtphasen eingeteilt, so das etwa schwierige Aufgaben dann im Sonnenlicht erledigt werden.

Ich meine so viel wird die Besatzung auch nicht aus den Fenstern schauen. So viele Fenster hat die ISS schon allein nicht. In den amerikanischen, europäischen und japanischen Modul, gibt es glaube nur wenige bis fast keine Fenster. Nur in den russischen Modulen gibt es ein paar auch größere Fenster. Die sind aber auch alle mit einen Deckel von außen geschützt, da man sie sich nicht von Micro-Meteoriten zerkratzen lassen möchte. So muß man erst einmal einen Handgriff erledigen und sie öffnen, um die Aussicht genießen zu können.

Maik ich danke Dir,
kann man sich doch ein kl. Bild über die Tätigkeit machen von denen die ab und an sichtbar/unsichtbar über unsere Köpfe ohne ein Geräusch zu hinterlassen sich bewegen.