Forum Satellitenwelt

Am Donnerstag, 29.2.2024, startete um 5.43 Uhr UTC (in Wostotschnij war es schon später Nachmittag) von der Rampe 1S auf dem Kosmodrom Wostotschnij im Fernen Osten Russlands die Trägerrakete Sojus-2.1b Nr.S15000-012 zur Mission Meteor-M Nr.2-4.


Start Sojus-2.1b mit Meteor-M Nr.2-4

Hauptnutzlast ist der Wettersatellit Meteor-M Nr. 2-4.
Der Satellit wurde von WNIIEM gebaut.
Meteor-M Nr.2-4 erreichte eine sonnensynchrone Bahn in 800 km Höhe.

Pars-1, die einzige ausländische Nutzlast auf der Mission
Pars-1 (Iran) wurde von Iranian Space Research Center (ISRC) im Auftrag der Iranian Space Agency (ISA) gebaut.
Er dient der Erdebobachtung.

Die russische Firma Sputnix hat 16 Satelliten vom Typ SITRO-AIS (3U Cubesats) mitgeschickt.
SITRO dient AIS, also der automatischen Identifizierung von Schiffen und wird im Rahmen einer Konstellation eingesetzt.


Die 16 Sitro-Cubesats wurden in 4 Dispensern der russischen Firma Aerospace Capital untergebracht.

In einem 5.Dispenser von Aerospace Capital befand sich der Erdbeobachtungssatellit Zorki-2M Nr.2, auch von Sputnikx.
Es handelt sich um einen 16U Cubesat.

Außerdem wurde auf dem Gittergerüst der Fregat eine Nutzlastattrappe des neuen Nachrichtensatelliten Marafon mitgeführt, die auch ausgesetzt werden sollte.

Die Fregat Nr.142-03 flog ungewöhnlich viele Manöver, sogar mit Änderung der Bahnneigung.
Zunächst wurde nach zwei Manövern die Hauptnutzlast, Meteor-M Nr.2-4 in der geplanten Bahn in 800 km Höhe bei 98,4 Grad Neigung ausgesetzt.

Danach brannte die Fregat 2mal, um die Bahn auf 500 km abzusenken. Dabei wurde die Neigung auf 97,4 Grad verändert.
In dieser Bahn wurden 14 Satelliten ausgesetzt: 12 Sitro, Zorki-2M Nr.2 und Pars-1.

Dann brannte die Fregat zum 5.Mal und steuerte eine elliptische Bahn 500 x 750 km, wobei die Neigung signifikant auf auf 95,4 Grad geändert wurde.
Überraschend wurden in dieser Bahn 4 weitere Satelliten ausgesetzt. Man nimmt an, dass es die restlichen 4 Sitro waren.
Die Frage ist, ob das Aussetzen in dieser Bahn wirklich beabsichtigt war.

Danach machte die Fregat das 6.Manöver und steuerte wieder eine Kreisbahn an: 730 x 752 km bei 89 Grad Neigung.
In dieser Bahn wurde noch ein Objekt ausgesetzt, höchstwahrscheinlich die Attrappe des Marafon-Satelliten.
Hier bleibt die Frage, ob es wirklich erforderlich war, ein totes Objekt auszusetzen. Es gibt aber eine lange sowjetische Tradition für Nutzlastattrappen.
Danach bremste die Fregat noch ein bisschen auf 710 x 752 km, aber der erwartete Deorbit fand wohl nicht statt.

Der Erdbeobachtungssatellit Zorki-2M Nr.2 von Sputnix hat ein Selfie gesendet.